Viele Lebewesen kennzeichnen (Hunde durch Duftmarken) einen umschriebenen Raum (ihr Territorium), aus dem sie ihren Lebensunterhalt gewinnen und den sie notfalls auch gegen Eindringlinge verteidigen. Die Vermutung, daß auch der Mensch derartige «territoriale Instinkte» habe, ist unbewiesen und aufgrund der völkerkundlichen Forschung auch nicht besonders sinnvoll. Es scheint weitgehend von gesellschaftlichen Wertvorstellungen abzuhängen, ob zum Beispiel ein einzelner Mensch Grundbesitz haben kann oder nicht, oder ob eine Gruppe von Menschen ihr Land gegen alle Eindringlinge verteidigt oder nicht. Die gleiche kulturelle Gestaltung gilt wohl auch für den «persönlichen Raum», zum Beispiel für die Entfernung, in der wir einen Nachbarn im Eisenbahnabteil noch als angenehm oder neutral oder als unangenehm empfinden.
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