isolierte Unfähigkeit, bekannte Personen anhand ihrer Gesichter zu erkennen. Die Fähigkeit, ein Gesicht als Gesicht zu erkennen, ist jedoch intakt. In schweren Fällen gelingt es nicht einmal mehr, das eigene Spiegelbild zu erkennen. Gestört ist die Möglichkeit zur individuellen Differenzierung innerhalb der Kategorie bekannter Gesichter (manchmal einschließlich der Unfähigkeit, Tiergesichter zu erkennen). Meist liegt eine beidhemisphärische Schädigung im posterioren Kortexbereich vor, ganz selten eine solche allein der rechten Hirnhälfte. Die Störung wird als Diskonnexionssyndrom interpretiert, da eine Unterbrechung eines längs der Hirnachse verlaufenden Faserbündels (des Fasciculus longitudinalis inferior) den medialen Hinterhauptsbereich (Zentralnervensystem) vom Gyrus parahippocampalis im medialen Schläfenlappenbereich abkoppelt.
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