risky shift, ein systematischer Urteilsfehler, der im Zuge von Gruppenentscheidungen auftritt. Vielfach konnte gezeigt werden, daß Gruppenentscheidungen extremer ausfallen als der Mittelwert der Einzelurteile der Gruppenmitglieder. Die Ursachen sind bislang nicht geklärt. Eine Erklärung nimmt an, daß sich zu Beginn der Gruppendiskussion (Gruppe) sehr schnell eine Entscheidungstendenz herausbildet. Unter anderem aufgrund der Tendenz zur Gruppenkonformität (Konformität) werden daraufhin besonders viele Argumente für diese Position gesammelt und nur vergleichsweise wenige Gegenargumente aufgestellt. Aus einem Prozeß der gegenseitigen Aufschaukelung resultiert dann das extreme Urteil. Eine besondere Gefahr der Gruppenpolarisation besteht darin, daß sie nicht leicht aufgedeckt wird, da kollektiven (demokratischen) Urteilen meist von vornherein eine besondere Güte zugeschrieben wird.
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