Arbeitswechsel, stellt neben Job Enrichment und Job Enlargement eine dritte Maßnahme zur Humanisierung der Arbeitswelt dar. Ziel der Maßnahme ist es, Arbeitsplätze, die durch die monotone Wiederholung sehr einfacher Tätigkeiten gekennzeichnet sind, so umzustrukturieren, daß die betroffenen Mitarbeiter durch eine interessantere oder zumindest doch vielfältigere Aufgabe differenzierter gefordert werden. Vor dem Hintergrund eines humanistischen Menschenbildes wird erwartet, daß eine entsprechende Vergrößerung des Arbeitsfeldes den natürlichen Bedürfnissen des Menschen entgegenkommt. Eine vielfältige Tätigkeit soll im Gegensatz zu einer monotonen die Arbeitszufriedenheit steigern. Als Folge hiervon wäre im günstigsten Falle auch mit positiven Auswirkungen auf die Qualität der Arbeit zu rechnen. Der Arbeitswechsel besteht konkret darin, daß mehrere Mitarbeiter ihren spezifischen Aufgabenbereich untereinander häufiger tauschen. In der Fließbandproduktion könnte so z.B. ein und derselbe Arbeiter an verschiedenen Tagen unterschiedliche Positionen entlang des Fließbandes einnehmen. Durch den häufigeren Wechsel der Tätigkeit erweitert sich der Einsatzbereich der Mitarbeiter. Der Arbeitswechsel entspricht daher - wenn auch auf geringem Niveau - einer Qualifizierungsmaßnahme. Überschneidungen zum Job Enrichment ergeben sich, wenn der Mitarbeiter selbst bzw. in Absprache mit seinem Vorgesetzten entscheiden kann, wann und für welchen Zeitraum unterschiedliche Aufgaben bearbeitet werden. Darüber hinaus ist die Rotation der spezifischen Tätigkeiten in aller Regel auch ein Merkmal der Gruppenarbeit. Job Rotation gehört seit Jahrzehnten zu den weit verbreiteten Prinzipien der Arbeitsplatzgestaltung.
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