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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Regelspiele

Autor
Autor:
Julia Schneider-Ermer

Varianten eines Spiels, die fast ausschließlich im Wettstreit durchgeführt werden, wobei zwei oder mehrere Partner sich unter Einhaltung der Regeln auf einen gemeinsamen Gegenstand beziehen. Beim Regelspiel kehrt sich das Verhältnis von Regel und Rolle um: Während im Rollenspiel die Rolle dominiert und die Regel in die Rollenskripts eingebettet ist, beherrscht nun die Regel das Geschehen, und die Rolle tritt in den Hintergrund. Piaget (1969) unterscheidet in der Entwicklung des Regelspiels drei Stadien des Regelbewußtseins. Zunächst benutzt das Kind individuelle Riten, indem es sich selbst Schemata für seine Handlungen entwirft. Dann zeigt es ein egozentrisches Verständnis von Regeln: Regeln werden nachgeahmt und gelten als heilig und unantastbar. Schließlich versteht das Kind Regeln als Ergebnis von Vereinbarungen: Die Regeln können geändert werden, wenn die Beteiligten sich darauf einigen. Dieser Gegenstand ist im allgemeinen Sinne das Spiel (Tennis, Fußball, Gesellschaftsspiel) und im engeren Sinne das Material, das man zum Spiel benötigt (der Tennisschläger, Bälle, Spielfelder und Würfel). Entscheidend ist beim kompetitiven Regelspiel, daß die Partner annähernd das gleiche Fähigkeitsniveau besitzen, da sonst Gewinn- und Verlustchancen ungleich verteilt sind (moralische Entwicklung).


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