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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Sehbahn

Autor
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Julia Schneider-Ermer

Afferente Nervenverbindung von der Netzhaut zur Sehrinde. Die Sehnerven beider Augen treten an der Stelle des blinden Flecks aus der Netzhaut aus, laufen an der Schädelbasis aufeinander zu und tauschen in der Sehkreuzung (Chiasma opticum) etwa die Hälfte ihrer Nervenfasern (Axone retinaler Ganglienzellen) aus, so daß die linke Gesichtsfeldhälfte beider Augen zur rechten Hirnhälfte projiziert und umgekehrt. Dabei kreuzen die Fasern aus den beiden nasalen Netzhauthälften, während die Fasern der temporalen Hälften ungekreuzt weiterziehen. Nach dem Chiasma opticum verlaufen die Ganglienaxone zu einem Kerngebiet des Thalamus, dem seitlichen Kniehöcker (Corpus geniculatum laterale), der ersten und einzigen Schaltstelle zwischen Netzhaut und Sehrinde. Von dort führt die Sehbahn als Sehstrahlung (Radiatio optica) zur primären Sehrinde (Area 17 im Hinterhauptslappen der Hirnrinde). Zusätzlich zweigt kurz nach dem Chiasma ein Teil der Sehbahn zu den Kerngebieten des Hirnstammes (prätektale Region und vordere vier Hügel) ab, die der Steuerung der Blickmotorik dienen .

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