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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Überkompensation

Autor
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Klaus-Dieter Zumbeck

nach Alfred Adler der übersteigerte Ausgleich körperlicher, geistiger, charakterlicher oder sozialer Mängel. Die Überkompensation ist eine Reaktion auf den Minderwertigkeits-Komplex. Ein berühmtes Beispiel für diesen Zusammenhang ist der athenische Staatsmann Demosthenes, der ein großer Redner wurde, gerade weil er eigentlich ein Stotterer war und diese Behinderung mit großer Energie hatte überwinden müssen. Ähnlich könnte man sagen, daß Achilles ein Held war, nicht obwohl, sondern weil er an der Ferse verwundbar blieb. Einer der mächtigsten Männer der Geschichte war kein Recke, sondern ein körperlich kleiner Mann: Napoleon. Im täglichen Leben läßt sich dieser Vorgang z. B. bei durchsetzungsschwachen Leuten beobachten, die sich sehr stark geben. Die Überkompensation bringt die Gefahr mit sich, daß Ziele verfolgt werden, zu denen die Kraft dann doch nicht reicht, und daß sie deshalb zu einseitig verfolgt werden, um das Leben im Gleichgewicht zu halten.

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