auch: Interaktion; zwei oder mehrere Faktoren beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Wirkung auf eine abhängige Variable. Wechselwirkungen lassen sich graphisch darstellen. Sind die Graphen parallel, liegt keine Interaktion vor, d.h. die Haupteffekte, z.B. bei einer Varianzanalyse, sind einfach zu interpretieren. Verlaufen die Graphen gleichsinnig, z.B. beide fallend, spricht man von einer ordinalen Wechselwirkung. Bei einer disordinalen Wechselwirkung verlaufen die Graphen gegensinnig, d.h. ein Graph verläuft fallend, der andere steigend. Bei hybriden Interaktionen ist sowohl ein ordinaler und ein disordinaler Verlauf der Graphen vorhanden. Ein Haupteffekt kann bei fehlender Interaktion oder bei ordinaler Interaktion interpretiert werden. Bei hybriden Interaktionen dagegen kann nur noch für einen Faktor eine allgemeine Aussage getroffen werden, bei disordinalen Interaktionen können keinerlei verallgemeinerbare Aussagen über die Faktoren getroffen werden. Interaktionen kommen in allen statistischen Verfahren vor, die dem allgemeinen linearen Modell verpflichtet sind, wie zum Beispiel der Varianzanalyse und der Kovarianzanalyse, aber auch in Verfahren, die auf nicht-linearen Modellvorstellungen beruhen, wie loglineare Modelle oder Logit-Modelle.
Literatur
Bortz, J. & Döring, N. (1995). Forschungsmethoden und Evaluation (2. Aufl.). Berlin: Springer.
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