Alchemie, auch: Hermetische Philosophie, ist in den Augen der meisten Menschen die Bezeichnung für die Chemie des Mittelalters und die Versuche von Scharlatanen, unedle Stoffe (z.B. Blei oder Quecksilber) in edle Stoffe (vor allem Gold) umzuwandeln. Seit alters her aber hatte Alchemie vor allem die Aufgabe, Arzneimittel und Drogen u.a. aus Pflanzen aufzubereiten. Insgesamt war mit Alchemie ein völlig anderes System der Naturerklärung gemeint, als unseren heutigen Naturwissenschaften innewohnt. Alchemie war zum einen eine ganzheitliche (Universal-) Wissenschaft, die Kunst, Medizin, Religion, Wissenschaft umfaßte, und zum anderen "folgte" Alchemie der Natur, während die Naturwissenschaften versuchten, die Natur zu unterwerfen. Auch heute wird Alchemie betrieben - spirituelle Alchemie. Archetypische Bilder (nach C.G. Jung, der wesentliche analytische Konzepte, wie z.B. Übertragung und Gegenübertragung, anhand von Studien zur Alchemie entwickelt hat) aus der Alchemie haben immer noch Wirkung auf die Menschen. Als Hauptgebiet hat die Herstellung von Arzneimitteln überlebt.
Literatur
Gebelein, H. (1995). Alchemie. In G. L. Eberlein (Hrsg.), Kleines Lexikon der Parawissenschaften. München: Beck.
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