Arbeitsgestaltung, Sammelbegriff für alle Maßnahmen und Strategien zur optimalen Gestaltung von Arbeitssystemen, Arbeitsabläufen und Arbeitsbedingungen. Zu unterscheiden sind:
1) korrektive Arbeitsgestaltung: wird immer dann erforderlich, wenn ergonomische, physiologische, psychologische, sicherheitstechnische oder rechtliche Anforderungen von Planern, Konstrukteuren, Anlagenherstellern, Softwareentwicklern und anderen zuständigen "Instanzen" nicht oder nicht angemessen berücksichtigt wurden. Beispiele: nachträgliches Anbringen von Filtern, um Spiegelungen auf PC-Bildschirmen abzuschwächen; Beschaffen optimaler Arbeitsstühle nach Auftreten von Nackenbeschwerden.
2) präventive Arbeitsgestaltung: gedankliche Vorwegnahme möglicher Schädigungen und Beeinträchtigungen des Wohlbefindens und der Arbeitsfreude: würde die korrektive Arbeitsgestaltung weitgehend ersetzen, wenn arbeitswissenschaftliche Konzepte und Regeln bereits im Stadium des Entwurfs von neuen Arbeitssystemen und Arbeitsabläufen berücksichtigt würden. Beispiel: Entwicklung von Maschinen mit integrierten Sicherheitseinrichtungen, die Unfälle verhindern.
3) prospektive Arbeitsgestaltung: Strategie zur Schaffung von persönlichkeitsförderlichen Arbeitstätigkeiten, das bewußte Schaffen von Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung im Stadium der Planung bzw. des Entwurfs oder Neustrukturierung von Arbeitssystemen. Beispiele: Erzeugen objektiv vorhandener Handlungs- und Gestaltungsspielräume.
4) differentielle Arbeitsgestaltung: gleichzeitiges Angebot verschiedener Arbeitsstrukturen, zwischen denen der Beschäftigte wählen kann.
5) dynamische Arbeitsgestaltung: beinhaltet die Möglichkeit, bestehende Arbeitsstrukturen zu erweitern oder neue Arbeitsstrukturen zu schaffen , um den Lernfortschritten der Beschäftigten Rechnung zu tragen.
Literatur
Ulich, E. (1994). Arbeitspsychologie (3. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
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