Aubertsches Phänomen, Abk. A-Effekt, nach dem Entdecker, dem deutschen Physiologen Herrmann Aubert (1826-1892), benannt, tritt bei Fixierung einer leuchtenden Linie in einem dunklen Raum auf. Die senkrecht an die Wand projizierte Linie erscheint bei seitlicher Kopfneigung (oder wenn man die Linie im Liegen betrachtet) etwa zehn Grad in die Gegenrichtung geneigt. Eine dem Betrachter vertikal erscheinende Linie ist objektiv in Richtung des Kopfes geneigt. Das bedeutet also, daß offenbar die Signale des Vestibularapparats die Kopfneigung nur unzureichend wiedergeben und das Wahrnehmungssystem zum Irrtum verleiten (Wahrnehmungstäuschungen).
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