Baltes, Margret M., 1939-1999, einflußreiche deutsche Gerontologin und Entwicklungspsychologin. Nach dem psychologischen Diplom an der Universität des Saarlandes promovierte sie 1973 in Experimentalpsychologie an der West Virginia University. Einer Tätigkeit an der Pennsylvania State University folgte 1984 eine Professur an der FU Berlin (Psychologische Gerontologie). Sie verfolgte wissenschaftlich und im persönlichen Leben den programmatischen Grundgedanken, der Mensch stehe seiner Entwicklung bzw. dem Alterungsprozeß keineswegs passiv gegenüber, sondern habe die Rolle des aktiven Gestalters inne. Aufgabe der psychologisch tätigen Menschen sei es, diese Botschaft beruflich und zwischenmenschlich zu verbreiten. Baltes arbeitete über die (institutionalisierte) Abhängigkeit älterer Personen und beschrieb Möglichkeiten zu ihrer Überwindung. Sie und ihr Mann, Paul Baltes, forschten nach Aktivitäten auf dem Weg des Alterns, so daß eine positive Bilanz gezogen werden könne (Modell der selektiven Optimierung und Kompensation). Sie gab sich nicht mit der rein akademischen Facette ihrer Thematik zufrieden, sondern versuchte sich darüber hinaus auch an den praktischen Konsequenzen, so z.B. an der Gestaltung von Altenheimen bzw. der Ausarbeitung von Trainingsprogrammen für Pflegepersonal. Baltes starb in der Mitte eines aktiven Forscherlebens, das von zahlreichen Ehrungen begleitet war, überraschend 1999 an Herzversagen.
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