das Handeln zum Unterschied von der bloß passiven Erfahrung, dem Erleiden, das allerdings nicht ein Leid einschließen muß. Die Aktivität wird traditionell dem männlichen, die Passivität dem weiblichen Geschlecht zugeordnet. Das liegt in dem Anteil begründet, den die Geschlechter an den Sexualvorgängen haben. Dieser »kleine Unterschied« wird jedoch durch die Geschlechtsrollen, die dem Manne und der Frau in der Gesellschaft vorgeschrieben sind, oft maßlos verstärkt. Von dem Manne wird mehr Aktivität erwartet, bis hin zur Aggressivität. Der Frau werden auch heute noch viele Aktivitäten verwehrt, und im Extrem wird sie zur Passivität verurteilt. Aber keines der Geschlechter ist nur aktiv oder nur passiv. Das Wesen der Männlichkeit oder Weiblichkeit läßt sich aus dem Unterschied zwischen Aktivität und Passivität allein nicht bestimmen. Besondere Neigung zur Aktivität ist ein individueller Charakterzug. Das Handeln nach außen steht zugleich dem inneren Geschehen gegenüber, dem Denken, dem Träumen und dem Fühlen. Das Denken hat Freud als »Probehandeln mit vermindertem Aufwand« aufgefaßt. Im Traum werden unsere Vorstellungen so lebhaft, daß wir zu handeln glauben. Der Widerstreit unserer Gefühle zeugt für die oft geradezu wilde Aktivität in unserer Seele.Tätigkeit; Gegensatz von Passivität. Aktivität gilt als Merkmal des Lebens schlechthin (eine lebende Zelle, zum Beispiel ein Urtier in einem Tümpel, unterscheidet sich von einem faulenden Pflanzenstück durch seine Aktivität) .Doch sind Lebewesen in der Regel nur zu bestimmten Zeiten aktiv, zum Beispiel tagsüber (lichtaktive Tiere) oder auch nachts (dunkelaktive Tiere, wie die Fledermaus). Aktivitätsniveau
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