Ebene des seelischen Geschehens, die den schrittweisen Übergang vom tiefen Schlaf über den ruhigen Wachzustand bis zur normalen Tätigkeit und zu Erregungsspitzen bei heftigem Affekt beschreibt . D as Aktivitätsniveau läßt sich auch durch Ableiten und graphische Darstellung der Hirnströme (Elektro-Enzephalogramm) ermitteln. Es kann durch äußere Reize, innere Reize und Kombinationen beider gesteigert werden. Biologisch hängt das Aktivitätsniveau mit dem als Ncugicraktivität beschriebenen Verhalten vieler höherer Tiere zusammen. Diese wenden sich auch dann der Umwelt zu, erforschen sie, erproben Bewegungsmöglichkeiten, wenn keine unmittelbare Befriedigung von Grundbedürfnissen, wie nach Nahrung, damit verbunden ist. Diese Neugieraktivität ist beim Menschen besonders deutlich ausgeprägt und wohl eine wichtige Grundlage der Kulturentwicklung, die sich gewiß nicht allein durch Sublimierung erklären läßt. Der biologische Sinn der Neugieraktivität liegt darin, daß auf diese Weise seelische und körperliche Leistungen eingeübt und entwickelt werden, die dann im Ernstfall gute Dienste leisten (das Tier kann einem Feind besser entfliehen, wenn es vorher «spielerisch» die Umgebung ausgekundschaftet hat). Je stärker lebensnotwendige Bedürfnisse werden, desto mehr tritt die Neugieraktivität zurück. Wer erschöpft einer Berghütte zustrebt , wird sich meist nicht mehr für die Schönheit der Landschaft interessieren.
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