und Anlage prägen den Menschen. Zu der Umwelt, in der sich gewisse Anlagen entwickeln, andere zurückgedrängt werden oder ungeweckt bleiben, gehört bereits die Landschaft und das Klima, in denen ein Mensch aufwächst. Hinzu kommt die künstliche Umwelt, wie sie die Kultur geschaffen hat, zum Beispiel die Umwelt eines Dorfes oder einer Stadt. Jede solche Umwelt setzt gleichsam die Bedingungen fest, in denen sich der Mensch entwickelt und bewegt. In diesem Sinne spricht man nach amerikanischer Sprachregelung auch von einem »Setting« als dem Hintergrund des individuellen Verhaltens und Empfindens. Am bedeutsamsten für die Entwicklung des Charakters ist die engste
Umwelt der Kindheit, die Welt der Familie. Zu ihr gehören außer Vater, Mutter, Geschwister und Hauspersonal auch die Wohnung und die Gegend, in der sie sich befindet. Damit ist sie fast immer eingebettet in ein soziales Milieu, eine Schicht. Später werden die Nachbarn, die Spielkameraden, die Lehrer und Mitschüler mitprägend. Sie alle gehören zur Umwelt im weiteren Sinne, zu dem Volk, der Kultur und Gesellschaft, in der man aufwächst. Man nimmt deren Regeln, Traditionen und Wertordnungen an oder lehnt sich gegen sie auf. Am nachhaltigsten sind jedoch immer die Eindrücke, die aus der unmittelbaren Beziehung zu anderen Menschen des ständigen persönlichen Umganges stammen. Zwar prägt heute auch die indirekte Umwelt, wie sie sich im Fernsehen und anderen Massenmedien mitteilt, die seelische Verfassung, aber doch nur sehr oberflächlich, sodaß sich jeder neue, andere Einfluß rasch durchsetzen kann und auch wieder nur vorübergehend.
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