eine kleine Ansiedlung in ländlicher Gegend. Im Dorf kennt jeder jeden, die meisten Einwohner stammen aus schon lange ansässigen Familien. Daraus entsteht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, das oft mit einer Abwehr gegen alles Fremde und jeden Fremdling gepaart ist. Auch die Rangordnung steht fest, etwa die Beziehung zum zuständigen Großgrundbesitzer oder zur Kirche und ihrem Pfarrer. Freilich bedeutet das Festhalten an den Traditionen und das ständige Beäugen und Bereden durch die Nachbarn auch eine Einengung, die manchmal so unerträglich wird, daß sie aus dem Dorf hinaustreibt. Im Gegensatz zwischen dem »heimeligen«, traditionell fest gefügten, sehr beengenden Dorf und der »freien«, aufgeschlossenen, aber unsicheren, gefühllosen und anonymen Großstadt zeigt sich die Spannweite der menschlichen Lebensbedürfnisse und Lebensbedrückungen.
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