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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Gehör

Autor
Autor:
Werner Eberlein

die akustische Sinneswahrnehmung, deren Organ das Ohr ist. Der Mensch kann Schallwellen zwischen 10 und 2000 Schwingungen pro Sekunde wahrnehmen. Mit einer Hundepfeife kann er z. B. Signale auslösen, die der Hund hört, er selbst aber nicht. Im Laufe des Lebens sinkt die obere Schallgrenze. So hören alte Leute die Grillen nicht mehr und trauern ihrem Zirpen nach als einem Element der »guten alten Zeiten«. Man hört »Töne« mit periodischen Schwingungen gleicher Frequenz und »Geräusche« mit ungleicher Frequenz. Laute, die mehr als 100 Phon stark sind, werden schmerzhaft empfunden. Ständiger Lärm kann nicht nur Hörschädigungen, sondern auch erhebliche andere psychische Störungen bewirken. In der Tonwahrnehmung verschmelzen mehrere Töne miteinander, bilden Klänge. Was zusammen klingt, die Konsonanzen, wird als angenehm empfunden; Dissonanzen erzeugen Spannungen. In einer Melodie werden verschiedene Tongestalten nacheinander erlebt. Gewisse Töne oder Geräusche werden als Signale verstanden. Die größte Bedeutung hat das Gehör für den Menschen als der Sinn, der die Sprache wahrnimmt. Der Ausfall des Gehörs stellt deshalb eine noch wichtigere Einschränkung der Kommuni kation dar als der Ausfall des Gesichtssinnes. Taube Menschen werden häufiger mißtrauisch, ja menschenfeindlicher als Blinde. Meist wirken die beiden Sinne der Ferne, das Gehör und das Gesicht, in einem Aufnahmevorgang zusammen. Ist einer dieser beiden Sinne ausgeschaltet, wie etwa in der Dunkelheit das Gesicht oder beim alten Stummfilm das Gehör, so wird die Wahrnehmung des anderen Sinnes schärfer.

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