Bewerbungsunterlagen, schriftliche qualifikationsbezogene Information, die bei den meisten organisationsexternen Bewerbungen zur Auswahlentscheidung herangezogen wird; insbesondere werden Bewerbungsunterlagen zur Überprüfung der formalen Voraussetzungen für die zu besetzende Stelle herangezogen (Berufseignungsdiagnostik). Für die optimale Verwertung von Bewerbungsunterlagen liegt derzeit noch wenig wissenschaftliche Erfahrung vor, wenngleich erste Versuche durchgeführt wurden, mittels konfiguraler Verfahren die Urteilsbildung der Auswerter von Bewerbern nachzumodellieren. In der Personalpraxis häufig berücksichtigte Gesichtspunkte sind: formale Aspekte (z.B. Vollständigkeit und Fehlerfreiheit), Anschreiben, Lebenslauf, Lichtbild, Ausbildungsvoraussetzungen, erforderliche Spezialkenntnisse und zusätzliche Kompetenzen, Übereinstimmung von Lebenslauf und Belegen, Plausibilität des Stellenwechsels, Schul- und Studienleistungen, Arbeitszeugnisse und Referenzen, ergänzende anforderungsspezifische Aspekte (z.B. Berufserfahrung und Mobilität). Die prognostische Validität von Bewerbungsunterlagen als Auswahlverfahren ist vergleichsweise gering, sie geht durchschnittlich nur wenig über die Aussagekraft der Schul- und Examensnoten als validester Einzelkomponente hinaus. Empirisch von Gewicht sind - insbesondere bei gehobenen Positionen - auch ergänzend eingeholte Referenzen. Neuerdings werden schriftliche Bewerbungsunterlagen zunehmend durch Bewerbung über elektronische Medien ersetzt.
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