ein vieldeutiger Begriff zur Kennzeichnung von "Beweglichkeit": Man unterscheidet soziale Mobilität (gesellschaftlicher Auf- oder Abstieg, auch vertikale Mobilität genannt) von räumlicher, horizontaler Mobilität. Letztere gliedert sich in Wanderungsmobilität von Einzelpersonen oder Gruppen (z.B. Umzüge) und zirkuläre Mobilität, die täglich in ähnlicher Weise ablaufende Ortsveränderungen von Personen oder Haushalten außerhalb der Wohnung bezeichnet. Diese Alltagsmobilität ist in den letzten Jahren systematisch untersucht worden. Dazu sind als wesentlichste Merkmale der Mobilität ihre Häufigkeit, räumliche und zeitliche Verteilung, die gewählten Verkehrsmittel und die Anlässe/Zwecke erhoben worden. Während die Häufigkeit der außerhäusigen Aktivitäten über die letzten Jahrzehnte relativ konstant blieb (2-3), ebenso die dabei verbrachte Zeit, vergrößerte sich der Aktitionsradius durch die Wahl schnellerer Verkehrsmittel, insbesondere durch die ständig steigende PKW-Nutzung. Hauptursachen wachsender Mobilität sind Bevölkerungszunahme, steigende Zahl von Einpersonenhaushalten, mehr Freizeit, gestiegene Motorisierung (mehr Führerscheinbesitzer und höhere PKW-Verfügbarkeit) sowie räumliche Zersiedelungsprozesse. Mobilität variiert mit Alter, Phase im Lebenszyklus und Art der Erwerbstätigkeit. Die meisten Wege werden aus Freizeitinteressen (Freizeitverkehr) oder beruflichen Gründen (Berufsverkehr) unternommen. Gering ist das gesicherte Wissen zu effektiven Möglichkeiten der Beeinflussung von Mobilität. Aus psychologischer Perspektive wird in letzter Zeit verstärkt untersucht, wie Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umzulenken sind (Verkehrsmittelwahl).
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