Meist als Daumenlutschen auftretendes Verhalten, das bei Säuglingen und Kleinkindern im Alter zwischen sieben Monaten und zwei Jahren recht verbreitet ist, aber wohl nicht als «normal» angesehen werden sollte (Normalität). In Primitivkulturen, wo alle Kinder lange und ausreichend gestillt werden, ist Daumenlutschen kaum zu beobachten. Besteht das Fingerlutschen nach dem fünften Lebensjahr fort und treten andere Verhaltensstörungen (Nägelknabbern, Haareauszupfen, Hautkratzen) hinzu, kann man von einem neurotischen Verhalten (Neurose) sprechen, das seine Ursache häufig in einem Mißverhältnis zwischen Zärtlichkeitsbedürfnissen und der Zufuhr an seelischem «Streicheln» hat.
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