Ausrichtung der wissenschaftlichen Psychologie, die sich im Gegensatz zur naturwissenschaftlich-empirischen Psychologie (als nomothetische Disziplin) an Bedeutungserlebnissen und Sinn- bzw. Wertmomenten sowie ideographischen, verstehenden Auslegungen orientiert. Die hauptsächlichen Methoden sind qualitativer Art: Verstehen, Nacherleben, Deskription, Interpretation und Deutung. Beim qualitativen Weg steht entweder der "subjektiv sinnvoll" handelnde Akteur im Mittelpunkt, der Situationen zunächst mehr oder weniger angemessen deutet, um sodann auf der Basis dieser Deutungen "interessengeleitet" zu handeln - oder der mehr oder minder unbewußt von "latenten objektiven" Sinnstrukturen geleitete und diese durch sein Handeln gleichzeitig immer wieder stabilisierende oder auch modifizierende Akteur. Zentrales Erkenntnisziel der qualitativen empirischen Psychologie ist daher das Verstehen (= die Rekonstruktion) dieser subjektiven oder objektiven Sinnstrukturen. Sind schon quantitative Forschungsansätze keineswegs immer einheitlich begründet, so trifft dies auf qualitative Forschungsansätze noch viel weniger zu. Bei aller Unterschiedlichkeit herrscht bei ihnen jedoch zumindest Einigkeit in der Ablehnung standardisierter Erhebungsinstrumente (Forschungsmethoden).
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