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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Migräne

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

Anfallsweise Kopfschmerzen, die auch das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigen, zum Beispiel reizbar machen, das Interesse vermindern und die Leistungsfähigkeit herabsetzen. Oft treten die Kopfschmerzen nur halbseitig auf; die Migräne heißt griechisch »Hemikranie«, Halbseitenkopfschmerz. Als physiologische Ursache werden Blutgefäßkrämpfe im Gehirn angenommen. Aber die Migräne hängt zweifellos entscheidend von seelischen Faktoren ab. Sie grenzt an die Hysterie, eine psychische Störung, die sich in den Formen einer körperlichen Krankheitäußert. Wie bei der Hysterie läßt sich auch bei der Migräne der Einfluß sexueller Regungen und Hemmungen und der Versagung von Liebesbedürfnissen daran erkennen, daß diese Anfälle bei Frauen häufiger auftreten als bei Männern; Frauen sind ja in dieser Beziehung noch immer stärker eingeschränkt und abhängig als Männer. Wie die Hysterie wird auch die Migräne oft als Hypochondrie oder gar Simulation (Krankheitsheuchelei) aufgefaßt, zumal manche Menschen es verstehen, mit solchen Leiden Schonung und Fürsorge zu erzwingen. Aber auch sie leiden wirklich, und ihre Lebensumstände geben ihnen Grund dazu.

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