leitet die Zeit des Homo neanderthalensis ein (Neandertaler). Wesentlich ist hier neben einer Rationalisierungstechnologie eine ausgiebige Vor- und Nachbearbeitungstechnik des zugeschlagenen Steines. Die effektivere Herstellung des Werkzeuges wird durch sorgfältige Vorbereitung des Abschlagkernes und "Berechnung" der Zuschlagrichtung erreicht. Aus einem Flintkern wird durch Setzung innerer Spannungen ein vorgeformter Abschlag erreicht, der dann an seinen Kanten oder Außenseiten noch bearbeitet werden muß. Dadurch konnte man ein Vielfaches der Ausbeute gegenüber der puren Oberflächenbearbeitung des Acheuléen erreichen. Durch sorgfältiges Retuschieren der Abschlagkanten erreichte man die Klingenschärfe eines Eisenmessers. Freilich, das Steinmaterial war spröde, und man brauchte viel Vorrat für Anwendungszwecke. Im übrigen waren auch die Variationen der Werkzeugtypen, die Vielfalt ihrer Zwecke, wesentlich zahlreicher. Schließlich wurden auch Werkzeugtypen zur Herstellung von Werkzeugen entwickelt (für die gesamte Moustérien-Epoche über 60 verschiedene Werkzeutypen). Im übrigen wäre es völlig verfehlt, anzunehmen, daß in diesen Steinzeitperioden nur Steine als Werkzeug verwendet worden wären. Andere Werkstoffe sind verwittert. Wäre nichts verkommen, dann wäre diese Zeit wahrscheinlich eher als Holz- denn als Steinzeit bezeichnet worden.
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