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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Pedanterie

Autor
Autor:
Werner Eberlein

kleinliche Ordnungsliebe. Für Pedanten ist die Einhaltung starrer Regeln wichtiger als der Sinn dessen, was sie regeln sollen. So meinen sie, die Vielfalt des Lebens beherrschen zu können, sperren sich in Wahrheit aber nur davon ab. So unterdrücken sie vor allem ihre eigene Spontaneität. Die ausgeprägte Pedanterie ist eine Schutzmaßnahme gegen die innere Triebhaftigkeit. Durch ihr zwanghaftes Wesen verrät sie sich als Überkompensation. Nach psychoanalytischer Auffassung ist sie eine Reaktionsbildung auf stark anale Tendenzen und gehört zu den typischen Zügen des »Anal-Charakters«. Die Schmutzliebe, die in der zweiten frühkindlichen Sexualentwicklung besonders heftig war, hat sich in ihr Gegenteil verwandelt, in Versessenheit auf Sauberkeit und in Ordnungs-Manie.

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