Muzafer, 19061988, türkisch-US-amerikanischer Sozialpsychologe. 1936 Promotion an der Columbia University bei G. Murphy. Lehrte 19451947 an der Princeton University, 19471949 an der Yale University. 19491966 Professor an der University of Oklahoma, 19661972 Professor an der Pennsylvania State University. Das zentrale Thema der sozialpsychologischen Forschung Sherifs ist die Funktion von Normen (Psychology of Social Norms, 1936). Er führte zahlreiche Experimente im Bereich der Gruppenforschung durch. In einer bekannten Studie untersuchte er anhand des autokinetischen Effekts den Einfluß einer Gruppe auf die Wahrnehmung des einzelnen und kam zu dem Ergebnis, daß Gruppenmitglieder dazu neigen, auf eine gemeinsame Norm zu konvergieren, die den Durchschnitt individueller Beurteilungen darstellt (A Study of some Social Factors on Perception, 1935). Aus Feldexperimenten in Sommerlagern entwickelte er den einflußreichen Ansatz des realistischen Gruppenkonflikts (Group Conflict and Cooperation, 1966), der davon ausgeht, daß die Einstellungen und das Verhalten von Gruppenmitgliedern abhängig von den Interessen ihrer Gruppe gegenüber anderen Gruppen sind (Gruppenkonflikt, realistischer).
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