Wahrnehmungseffekt, der durch die Dominanz des visuellen Systems über die Wahrnehmung der Schwerkraft auftritt. In einem dunklen Raum wird ein gekipptes leuchtendes Rechteck gezeigt, innerhalb dessen ein leuchtender Stab senkrecht orientiert werden soll. Der Winkel zwischen Stab und Rechteck ergibt einen Meßwert für den Einfluß des visuellen Bezugssystems bzw. der Schwerkraft auf die Orientierungswahrnehmung. Einige Personen richten den Stab parellel der Rechteckseite mit der geringsten Neigung aus, da diese scheinbar die Vertikale definiert; andere Personen lassen sich durch das Rechteck kaum irritieren und richten den Stab senkrecht aus. Je mehr der Rahmen das Blickfeld dominiert, d.h., je größer er ist, desto eher wird im Vergleich zur Schwerkraft das visuelle Bezugssystem aktiviert (Feldabhängigkeit).
Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
PsychologielexikonModernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.