philosophische und religiöse Bewegung, die im 4. Jahrhundert einsetzte und in der 2. Hälfte des 1. Jahrtausend auf das geistige Leben in Indien wirkte, eine Richtung des Hinduismus, in der die Verwendung magischer Formeln (Tantra) im Vordergrund steht. Im Gegensatz zum asketischen Strang hinduistischer Spiritualität ist der Tantrismus eine alternative, lust- und körperbetonte Richtung. Er denkt sehr stark von Gegensätzen her und hat das Bestreben, die Einheit von Geist und Trieb zu finden. Hierbei spielt im linkshändigen Tantrismus auch die praktizierte Sexualität eine große Rolle. Mitunter wird der Begriff inflationär für eine esoterische Verbindung von Mystik, Spiritualität und Sexualität mit den entsprechenden Praktiken verwendet (auch als Neo-Tantra bezeichnet).
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