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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Abbildung

Autor
Autor:
Julia Schneider-Ermer

Abbildung, Begriff, der in unterschiedlichen Zusammenhängen eine wichtige Rolle spielt: 1) grundlegendes Problem der Meßtheorie, inwiefern sich in einer Messung das empirische Relativ (die Menge empirischer Dinge mit beobachtbaren empirischen Relationen) in ein numerisches Relativ (Menge numerischer Dinge, z.B. Zahlen mit zugehörigen Relationen) abbilden läßt. Bei dieser Abbildung sollen in den Zahlenzuordnungen die empirischen Relationen erhalten bleiben. 2) Gedächtnis: Propositionale Repräsentationssysteme werden primär zur Abbildung des semantischen und episodischen Wissens genutzt. Zu dieser Kategorie zählen semantische Netze, Frames und Skripts. Analoge Repräsentationssysteme werden zur Abbildung des bildhaft-anschaulichen Wissens herangezogen. 3) Abbildung von Wissen in Form von Produktionsregeln, die aus Bedingungs-Aktions-Verknüpfungen bestehen. 4) Mentale Modelle wurden insbesondere zur Beschreibung der internen Abbildung komplexer, dynamischer Sachverhalte eingeführt. 5) Das Gehirn sucht gleichsam jedem sensorischen Input einen Sinn dadurch zu geben, daß es mit ihm eine Geschichte über die Beschaffenheit der Außenwelt verbindet. Die Sinne dienen folglich nicht zur "Abbildung" der Welt, sondern lediglich als Stichwortgeber für die Selektion einer bereits im Gehirn vorhandenen "Außenwelt-Geschichte" (Wahrnehmung). 6) Handlungsregulation: Die Regulationsgrundlagen umfassen jeweils Situationsabbildungen verschiedenen Niveaus (bewegungsorientierte kinästhetische Rezeptionen; Wahrnehmungen; intellektuelle Situationsanalysen) und Aktionsprogramme entsprechenden Niveaus (Bewegungsentwürfe; Handlungsschemata; Pläne bzw. Strategien). 7) Längsschnittstrategie: Veränderungen des Verhaltens und des Erlebens setzen die begrifflich-theoretische Identität des Beobachtungsgegenstandes voraus. Einer Längsschnittmethode verlangt man die Abbildung dieser Wandlungsprozesse ab; sie zielt darauf ab, bei demselben Individuum zu verschiedenen Zeitpunkten mit denselben bzw. vergleichbaren Methoden längerfristige - d.h. am Lebenslauf orientierte - Variabilität bzw. Konstanz von psychischen Merkmalen abzubilden.

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