analytische Gruppentherapie, auch: psychoanalytische Gruppenpsychotherapie, therapeutischer Ansatz, in dem Geschehen und Vorgehensweise der analytischen Einzeltherapie (Psychoanalyse) grundsätzlich erhalten bleiben, allerdings unter dem Einfluß der Gruppe und damit zusammenhängender Gruppenprozesse doch Unterschiede aufweisen: 1) Übertragungsphänomene beziehen sich nicht nur auf den Therapeuten, sondern "multilateral" auch auf andere Gruppenmitglieder. 2) Die Phänomenologie des Widerstands unterscheidet sich in der Gruppenanalyse von der der Einzelanalyse. 3) Die Gegenübertragung des Therapeuten kann zu inadäquaten Reaktionen gegenüber der Gruppe führen. 4) Es besteht die Gefahr, daß der Therapeut noch mehr als in der Einzeltherapie zum omnipotenten Objekt gewählt wird. 5) Die Möglichkeiten des Durcharbeiten von Widerständen sind für den einzelnen im Gruppenverband eingeschränkt. Es gibt eine Reihe von Varianten von psychoanalytischen Gruppentherapien (z.B. Balint-Gruppen als Selbsterfahrungsgruppen).
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