Atlantologie, Grenzwissenschaft, die ihren Namen von Atlantis, dem untergegangenen Inselreich bezieht, das im Zeitraum 1500 v. Chr. den gesamten Mittelmeerraum beherrscht haben soll und seit der erstmaligen Erwähnung durch Plato Anlaß für umstrittene Thesen ist. Über die Lokalisierung von Atlantis gibt es unzählige Spekulationen, bei denen nicht selten Lokalpatriotismus eine Rolle gespielt hat, bis hin zur These, Atlantis sei in Wirklichkeit Trjoa gewesen. Atlantis ist zum Urtyp eines geheimnisvollen, gesuchten "Garten Eden" geworden und hat die Esoteriker (Esoterik) auf den Plan gerufen. Durch hellseherische Beschreibungen wurde und wird versucht, das Leben der Bewohner von Atlantis, der Atlanter, einer der "Wurzelrassen" der Menschheit, zu "schauen". In Hypnose und Trance versetzte "sensitive" Menschen beschreiben so die Zeit vor ihrer Geburt, ihr Leben in Atlantis (!), und füllen damit Bücher, die allerdings Nichts verraten, was nicht schon aus den Strickmustern von ähnlichen Ausrichtungen der Esoterik (Prä-Astronautik, Ufologie) bekannt wäre.
Literatur
Magin, U. (1995). Atlantologie. In G. Eberlein (Hrsg.), Kleines Lexikon der Parawissenschaften. München: Beck.
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