Bayes-Theorem, auch: Bayessches Theorem, Bayessche Schätzung, Bayessche Statistik, nach dem englischen Mathematiker T. Bayes (1702-1761) benanntes präskriptives Modell der Urteilsbildung bzw. -revision; Regel der Kombination von Wahrscheinlichkeiten. Es beruht auf der mathematischen Analyse der Beschaffenheit von Wahrscheinlichkeiten. Das Theorem gestattet die Berechnung bzw. konkrete Schätzung der a-posteriori-Wahrscheinlichkeit einer Hypothese (Wahrscheinlichkeit, daß eine Hypothese nach Berücksichtigung eines eingetretenen Ereignisses zutrifft) aufgrund der a-priori-Wahrscheinlichkeit (Wahrscheinlichkeit, mit der eine Hypothese zutrifft, bevor irgendwelche Anhaltspunkte berücksichtigt werden) und den entsprechenden bedingten Wahrscheinlichkeiten. Anders ausgedrückt: Das Bayes-Theorem gibt an, wie man die a-priori-Wahrscheinlichkeit einer Hypothese mit den bedingten Wahrscheinlichkeiten für eingetretene Ereignisse kombinieren muß, um die a-posteriori-Wahrscheinlichkeit einer Hypothese zu bestimmen.
Literatur
Anderson, J. R. (1996). Kognitive Psychologie (2. Aufl.). Heidelberg: Spektrum.
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