der befriedigende Abschluß einer Leistung, für die man meist auch die Anerkennung durch andere erwartet. Aber es gibt auch Leistungen, die niemand sonst beurteilen kann, etwa wenn wir Triebwünsche überwinden, deren Erfüllung unser Selbstgefühl beeinträchtigen könnte. Wenn es jemand gelingt, in einer Situation, die den Jähzorn herausfordert, sich so zu beherrschen, daß er vernunftgemäß handelt, kann auch dies ein Erfolg sein, den er mit Stolz genießt. (Diese Leistung sah Freud in der »Moses«-Gestalt des Michelangelo verkörpert.) Der Wert der Anerkennung eines Erfolges hängt von der Kompetenz ab, die man den Urteilenden zubilligt. Der Erfolg bei Dummköpfen kann geradezu als Mißbilligung empfunden werden. Manche suchen Anerkennung bei wenigen Wissenden, andere die Zustimmung der Masse. Man traut nicht dem Lob der nächsten Angehörigen, deren Urteil durch ihre Liebe vorbestimmt sein könnte. Dabei ist gerade ihre Anerkennung oft schwer zu erreichen: »der Prophet gilt nichts im eigenen Vaterlande«, weil man dort seine Schwächen und Alltäglichkeiten zu gut kennt. Dennoch möchte man gerade von den Nächsten geschätzt sein; ihr Lob stärkt nicht nur das Selbstgefühl, sondern scheint auch ihre Liebe zu bestätigen. Der Mensch braucht das Erfolgserlebnis, wenn er seiner Kraft und seinem Glück trauen soll. Erfolge spornen neue Leistungen an, während ein Mensch, der nie Anerkennung findet, schließlich in seinen Anstrengungen erlahmt. So bilden Erfolg und Auszeichnung durch die Mitmenschen gewissermaßen die Prämien, die Leistungen herausfordern.
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