Anstrengung, beschreibt das Ausmaß der Bemühungen (Kraftaufwand, Einsatz von Leistungsvoraussetzungen) zur Zielerreichung. Die Psychologie beschäftigt vor allem der Aspekt der psychischen Anstrengung. Ihr Ausprägungsgrad indiziert die Stärke der Motivation, mit der ein Mensch seine Handlungen ausführt. Ist seine Motivation hoch, ist seine Anstrengung groß; ist die Motivation niedrig, bleibt die Anstrengung gering. Große Anstrengung bedeutet, daß die Motivierungspotentiale der Situation, in der man handelt, eine Motivbefriedigung und ein Erreichen der damit verbundenen Ziele signalisieren. Mit großer Anstrengung wird in der Regel hohe Leistung in Verbindung gebracht. Schon früh in der Geschichte der Psychologie kam man dazu, die Beziehung zwischen Anstrengung und Leistung in Form einer kurvilinearen Funktion zu beschreiben, die als umgekehrte U-Funktion gekennzeichnet werden kann (Yerkes-Dodson-Gesetz). Das bedeutet: Mit wachsender Anstrengung steigt zunächst die Leistung an, nimmt aber nach Erreichen des Leistungsmaximums trotz weiter steigender Anstrengung wieder ab. Spätere Forschungsergebnisse belegen, daß die Art der Beziehung zwischen Anstrengung und Leistung abhängig ist vom Komplexitätsgrad der Aufgabe. Bei einfachen Aufgaben steigt die Leistung eher linear mit zunehmender Anstrengung an. Ist das Leistungsmaximum erreicht, so ist auch das Antrengungsmaximum erreicht. Bei komplexen Aufgaben hingegen zeigt sich eher die zuvor beschriebene kurvilineare Beziehung. Mit Anstrengung kann man Erfolg und Mißerfolg erklären. Macht man sie für einen Erfolg verantwortlich, ermöglicht sie ein Gefühl von Stolz auf die eigene Leistung. Bei Mißerfolg erhält sie dem Handelnden eine hohe Motivation, es besser zu machen, weil Anstrengung als variable Größe gilt, die man steigern kann, wenn das Ziel beim ersten Anlauf nicht erreicht wurde.
Literatur
Heckhausen (1989). Motivation und Handeln. Springer, Heidelberg.
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