Heinz, 1926-1988, deutscher Vertreter der Motivations- und Volitionspsychologie. Er promovierte 1954 bei Wolfgang Metzger (Motivationsanalyse der Anspruchsniveausetzung, 1955) und wurde 1964 Professor für Psychologie an der Universität Bochum. Von 1983 bis 1988 war er Direktor des Max-Planck-Instituts für psychologische Forschung in München. Ein Schwerpunkt der Forschertätigkeit Heckhausens lag im Bereich der Leistungsmotivation. Sein bekanntes Rubikon-Modell des Handelns unterscheidet vier Handlungsphasen (Wählen, Planen, Handeln, Bewerten) und drei Trennlinien (Absichtsbildung, Handlungsinitiierung, Handlungserledigung). In jeder Phase liegen spezifische Bewußtseinslagen vor, die sich auf Gedankeninhalte, Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung beziehen. Zur Erfüllung der eigenen Wünsche müssen die als Übergangsbereiche zu sehenden Trennlinien überwunden werden. Mit der Beschreibung der Handlungsinitiierung lenkte Heckhausen die Aufmerksamkeit der Motivationsforschung zurück auf das Phänomen des Wollens (Volitionspsychologie). Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören Motivation und Handeln (1980) und die von ihm herausgegebene Reihe Motivationsforschung (seit 1974). Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie, deren Präsident er von 1985 bis1987 war, vergibt alle zwei Jahre einen nach ihm benannten Preis für Jungwissenschaftler.
Literatur
Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung (Hrsg.). (1990). Heinz Heckhausen: Erinnerungen, Würdigungen, Wirkungen. Berlin: Springer.
Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
PsychologielexikonModernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.