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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Erikson

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

Erik Homburger, 1902-1994, in Frankfurt geborener neoanalytischer Entwicklungspsychologe dänischer Herkunft. Ohne Schulabschluß arbeitete Erikson als Zeichenlehrer und Künstler und lernte auf einer Reise in Wien die Psychoanalyse Freuds kennen (Lehranalyse durch Anna Freud). Nach seiner Flucht in die USA (1933) eröffnete er in Boston die erste Praxis für Kinderanalyse. Seine Arbeiten in Yale, South Dakota und Berkeley (seit Mitte der dreißiger Jahre) behandeln v.a. das Leben verschiedener Indianerstämme und Längsschnittstudien zur Entwicklung "normaler" Kinder. Später wirkte er als Kliniker an der Ostküste bzw. als Professor in Harvard, ohne je einen akademischen Abschluß erhalten zu haben. Zentrale Thematik Eriksons waren Identitätskrisen. Er übernahm dabei die Phasenlehre Freuds und baute sie aus. Da er für die Pubertätszeit eine Phase der Identitätssuche annahm und in der Erwachsenenentwicklung zwei zusätzliche Abschnitte postulierte, wurden die ursprünglichen fünf Phasen Freuds zur über acht Stufen verlaufenden Theorie der psychosozialen Entwicklung erweitert, die einer empirischen Überprüfung leichter zugänglich ist. Dadurch wurde die menschliche Entwicklung über die Jugendphase hinaus auf das gesamte Leben bezogen (life span development) und Freuds Annahme von einem überwiegend sexuellen Prozeß auf einen sozialen Fokus verlagert. Auf jeder der acht Stufen gelte es, bestimmte typische psychosoziale Krisen zu meistern, um damit die Voraussetzung für den Eintritt in die nächste Phase zu erwerben.


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