in der Sprache der Tiefenpsychologie die Stadien der frühkindlichen Sexualentwicklung: oral (die Lusterfahrung durch den Mund), anal sadistisch (die Koppelung der Lust an die Ausscheidungen, verbunden mit einem auffälligen Ausdruck der aggressiven und destruktiven Tendenzen) und phallisch (auf den Penis und die Klitoris bezogen). Diesen Phasen folgt die Latenz-Zeit, in der die sexuellen Regungen stark zurücktreten. Sie brechen während der Pubertät wieder stürmisch hervor. Nach der Geschlechtsreife führt die Adoleszenz erst allmählich zur vollen charakterlichen und sozialen Reife des Erwachsenen. Den nächsten deutlichen Einschnitt gibt es dann in den sogenannten Wechseljahren. Alle diese Stadien sind nicht durch scharfe Grenzen getrennt. Die Entwicklung geht vielmehr sehr allmählich vor sich, wird durch ein gewisses Festhalten am früheren Zustand (Fixierung) gehemmt oder durch einen Rückgriff (Regression) teilweise wieder aufgehoben. Der Mensch behält aus jedem Stadium, das er durchlaufen hat, wesentliche Eindrücke und Eigenschaften, deren Summe seinen Charakter bildet.
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