folgt im Unterschied zum expliziten Erinnern keiner direkten Frage nach einer früheren Information, sondern zeigt sich vielmehr in Situationen, die mit der früheren Episode, z.B. dem Durchblättern einer Zeitschrift oder dem Lesen einer Wortliste, gar nichts zu tun haben. Wir nutzen beim impliziten Erinnern Informationen aus der früheren Episode, ohne es zu merken. Dazu brauchen wir nur eine geeignete Aufgabe. Wenn bei der Bearbeitung der Aufgabe die frühere Information genutzt wird, dann ist dies ein indirekter Hinweis darauf, daß diese Information im Langzeitspeicher vorhanden war. Folgender Befund ist ein Beispiel für implizites Erinnern: Versuchspersonen wird eine Wortliste dargeboten. Aus dieser Liste wird im folgenden ein Teil der Wörter bewußt erinnert, ein anderer Teil nicht. Die nicht erinnerten Wörter sind neben anderen in einer Liste von Anagrammaufgaben enthalten. Anagramme (Buchstabenversetzrätsel) zu den vorher gesehenen, aber nicht bewußt erinnerten Wörtern, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit gelöst als neue Anagramme. Diese Erleichterung bei der Lösung der Aufgabe geht aber nicht mit dem Gefühl einher, die Wörter früher schon einmal gesehen zu haben.
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