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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Fichte

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

Johann Gottlieb, 1762-1814, nach dem Studium der Philosophie, Theologie und der Rechte in Jena und Leibzig als Hauslehrer in Zürich tätig, wo er dem Freundeskreis von Johann Pestalozzi angehörte. 1792 wurde er mit dem "Versuch einer Kritik aller Offenbarung" bekannt und begegnete in Königsberg Immanuel Kant, dessen Vernunftskritik er zu einem metaphysischen Idealismus weiterentwickelte. 1794 wurde er an die Universität Jena berufen, 1799 wegen "Gottlosigkeit" (Atheismusstreit) entlassen, las daraufhin an verschiedenen Universitäten, wurde 1805 Professor in Erlangen und 1809 in Berlin. Fichtes Lehre vom Ich geht davon aus, daß die psychischen Antriebe dem rationalen Wissen vorausgehen. Das Ich ist für ihn ein dynamisches Prinzip, das sich in der Handlung vollzieht und verwirklicht. Nicht das Wissen, sondern die Handlung führt zur Selbstgewißheit des Menschen. Fichte war neben Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling der führende Vertreter des deutschen philosophischen Idealismus und übte großen Einfluß auf die Psychologie Johann Friedrich Herbarts aus.


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