Erich Moritz von, 1877-1935, österreichischer Gestaltpsychologe, Promotion (1900) und Habilitation (1923) bei Carl Stumpf, ab 1925 Professor für Psychologie in Berlin. 1933 Emigration in die USA, dort Lehrtätigkeit an der New School for Social Research, New York. Von 1902 bis zu seiner Emigration war er Leiter des Phonogramm-Archivs des Psychologischen Instituts der Universität Berlin. Er beschäftigte sich mit vergleichender Musikwissenschaft, Musikpsychologie und Tonpsychologie. Zu seinen wichtigsten psychologischen Beiträgen zählen die Beobachtungen über ein- und zweiohriges Hören (1923) und die Psychologie der Gehörerscheinungen (1926). Mit Max Wertheimer entwickelte er einen Richtungshörer zur Schallokalisation, der im Ersten Weltkrieg zur Artillerieaufklärung eingesetzt wurde.
Literatur
Klotz, S. (Hrsg.). (1998). "Vom tönenden Wirbel menschlichen Tuns": Erich M. von Hornbostel als Gestaltpsychologe, Archivar und Musikwissenschaftler. Studien und Dokumente. Berlin: Schibri-Verlag.
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