breit gefächertes, interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit Musik als ein kulturell geformtes, ästhetisches Phänomen ebenso beschäftigt wie mit individuellen und subkultur-spezifischen Formen musikalischen Ausdrucks, musikalischer Präferenzen und musikalischen Verstehens. Hinzu kommen Fragen der musikalischen Begabung, Entwicklung und Förderung sowie Fragen nach der Verwendung und Funktion von Musik, z.B. in Film, Werbung und Therapie. Entsprechend vielfältig sind die theoretischen Ansätze und die Forschungsmethoden, mit denen musikpsychologische Fragestellungen bearbeitet werden. Die theoretischen Ansätze reichen von klassisch-psychologischen Ansätzen (z.B. aus der Wahrnehmungspsychologie, der Entwicklungspsychologie oder der Sozialpsychologie) bis zu interdisziplinären Ansätzen unter Einbezug der Musikwissenschaft, der Musikpädagogik, der Musiksoziologie und der Musikethnologie. Die Forschungsmethoden reichen von psychophysiologischen Experimenten (z.B. zur akustischen Wahrnehmung), standardisierten Testverfahren (z.B. Musikalitätstests) und Befragungen (z.B. zu alters- und schichtspezifischen Musikpräferenzen) über verschiedene qualitative Verfahren, mit denen z.B. emotionale Erlebnisqualitäten erhoben werden, bis zu kulturpsychologischen Milieustudien (Kulturpsychologie), z.B. zur Untersuchung des Symbolgehalts und der Funktion bestimmter Musikrichtungen bei subkulturellen Abgrenzungen.
Die vertraute und musikpsychologisch weiter untersuchte Erfahrung, daß Musik Stimmungen und Gefühle sowohl auszudrücken als auch zu beeinflussen vermag, wird in verschiedenen Formen der Musiktherapie nutzbar gemacht.
Literatur
Bruhn, H., Oerter, R. & Rösing, H. (Hrsg.). (1993). Musikpsychologie. Ein Handbuch. Reinbek: Rowohlt.
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