steht nach Piaget zwischen Spiel und Arbeit bzw. sozialem Ernsthandeln, da es bereits ein Ergebnis hat, das von den Spielenden angezielt wird. In der Kindheit kann jedoch das Konstruktionsspiel als reine Spielform gelten, da die Produkte der Handlung bald das Interesse der Hersteller verlieren und oft unmittelbar nach ihrer Fertigstellung wieder zerstört werden. Konstruktionsspiele beginnen bereits im zweiten Lebensjahr, wenn das Kind mit Materialien umgeht und aus ihnen etwas herstellt (Aufeinanderschichten von Ringen, Bau eines Turmes aus Klötzen, Beladen eines Autos, Spiel mit Sand und Wasser). Ab drei Jahren gelingt es den Kindern mehr und mehr, Objekte und Situationen zeichnerisch darzustellen, wobei zunächst topologische Darstellungen (Geschlossenheit, Eingeschlossensein, Überschneidung, Nachbarschaft) überwiegen und nur wichtige Elemente dargestellt werden. Bei der Darstellung von Menschen beispielsweise steht bei frühen Zeichnungen der Kopf im Vordergrund, an den Füße und Hände angefügt werden (Kopffüßler). Konstruktionsspiele als gestalterische Leistung hängen sehr von der Umweltanregung und der Praxis ab: in Umwelten, die Materialien wie Farben, Papier, Plastillin und Bausteine sowie Unterstützung und Anregung zur Darstellung bieten, entwickeln die Kinder weitaus höhere Fertigkeiten in der gestalterischen Darstellung (Spiel).
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