auf den Soziologen E. Park zurückgehender Begriff: Dieser verstand darunter jenen Typus des Menschen, der an der kulturellen Tradition zweier unterschiedlicher Völker partizipiert und sich selbst im zeitlichen Übergang von der einen zur anderen Kultur befindet. Mit dieser Denkfigur beschreibt K. Lewin um 1939 den Jugendlichen, der sich im lebenszeitlichen Übergang von dem Lebensraum der Kindheit in den des Erwachsenen bewegt (Entwickungsaufgaben, Marginalitäts-Theorie der Adoleszenz). Heute versteht man ganz allgemein unter "marginal man" eine Person, die sich durch den Wechsel von einer sozialen Bezugsgruppe zur nächsten an den sozialen Rand gedrängt fühlt und dadurch in eine Identitätskrise gerät: Sie erlebt einen Konflikt durch die Anpassung an neue Normen und der Verpflichtung an verinnerlichte Werte der Herkunftsgruppe.
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