subjektiv erlebte Mangellage, das Gefühl, unzulänglich bzw. minderwertig zu sein, zentraler Begriff in der Individualpsychologie von A Adler. Minderwertigkeit, die nicht nur aus Organminderwertigkeiten, sondern auch aus zu karger, aber auch verwöhnender Erziehung entsteht, führe zu einer Übersteigerung des Selbstbehauptungsstrebens, das Adler zusammen mit dem Geltungsstreben als treibende Kraft der menschlichen Entwicklung ansah. Lebensneid, Unterschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und Überschätzung der Überlegenheit anderer sowie ein überhöhtes, kompensatorisches Leistungs- und Machtstreben, das andere abwertet und die eigene Wertigkeit betont, sind u.a. charakterliche Folgeerscheinungen. So könne z.B. übersteigerter Ehrgeiz ("Ehrsucht") zum Selbstzweck werden und Folge von Minderwertigkeitsgefühlen sein.
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