Abk. OAS, von W. Hacker in die Arbeits- und Organisationspsychologie eingeführte Bezeichnung für die Gesamtheit aller tätigkeitsregulierenden Gedächtnisrepräsentationen. Gedächtnisrepräsentationen als regulierende Invarianten haben die entscheidende Funktion für das Ausführen der Handlung: Mit den in ihnen enthaltenen Soll-Werten, z. B. Zielen und Teilzielen, werden die beim Kontrollieren des Ausführens erfaßten Zustände verglichen. Aus dem Aktionsprogramm werden im Falle des Nichtübereinstimmens von Soll- und Ist-Zustand die erforderlichen weiteren Schritte im Sinne des vorstellungsmäßigen Operierens an einem Gedächtnismodell der Situation abgeleitet. Die wichtigste Gedächtnisrepräsentation ist dabei das Ziel: ohne Ziel keine zielgerichtete Handlungsregulation. Auch in der Handlungsvorbereitung haben Gedächtnisrepräsentationen eine unersetzliche Funktion: Wissen über Eigenschaften der Situation, Hilfsmittel oder Handlungsgegenstände ermöglicht das Erproben von Handlungsprogrammen in der Vorstellung vor ihrem praktischen Einsatz. Sogar bereits das Orientieren wird durch die Beschaffenheit dieser Gedächtnisrepräsentationen beeinflußt: Verschiedene Repräsentationen führen zu unterschiedlichen Hypothesen über den zu verändernden Sachverhalt und veranlassen damit unterschiedliche Suchstrategien, die Auswahl verschiedener Informationsquellen und unterschiedliche Verarbeitungsweisen.
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