theoretischer Ansatz zur Diagnose und Klassifikation von Störungsbildern, der auf der Annahme von wenigen zentralen Charakteristika und einer Randunschärfe bei Diagnosen beruht..Überschneidungen von Störungsbildern werden damit im Gegensatz zur orthodoxen kategorialen Systematik plausibel. Der Prototypenansatz sollte im Idealfall folgende Vorraussetzungen erfüllen. a) Möglichkeit von Mehrfachdiagnosen (Komorbidität). b) Polythetik dergestalt, daß nur eine Mindestzahl an Kriterien des jeweiligen Störungsbildes zu dessen Diagnose zutreffen muß. Zudem sollte folgenden im DSM-IV und der ICD-10 unberücksichtigt gebliebenen Anforderungen entsprochen werden: a) Gewichtung der Kriterien nach ihrer Aussagefähigkeit im Hinblick auf die Schwere der Störung. b) zentrale prototypische Merkmale sollten festgelegt sein.
Literatur
Fiedler, P. (1997). Persönlichkeitsstörungen (3. akt.Aufl.). Weinheim: Psychologie Verlags Union.
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