Maßnahmen der psychologischen Eignungsdiagnostik, die zu einer Entscheidung führen (Berufseignungsdiagnostik). Die Eignungsdiagnostik sammelt Informationen über den Leistungs- und Motivationsstand des Probanden. Wie auch immer die Informationssammlung zusammengestellt wird, es müssen stets eine Strategie und eine Ablauforganisation definiert sein, wie letztlich alle Maßnahmen in diagnostische Entscheidungen münden. Es gibt drei sequentielle Basisstrategien. 1) Vorauswahl: Nach einer ersten Maßnahme werden Probanden von weiteren Untersuchungen ausgeschlossen. Die verbleibenden absolvieren weitere Verfahren. Die Entscheidung über Annahme versus Ablehnung wird dann aus der Kombination zwischen der ersten diagnostischen Maßnahme und den folgenden getroffen. 2) Vorentscheidung: Nach ersten diagnostischen Maßnahmen werden alle Probanden, die einen bestimmten Trennwert überschreiten, bereits terminal akzeptiert. Mit weiteren diagnostischen Maßnahmen wird dann entschieden, wer bevorzugt, im Mittelfeld oder nachrangig plaziert wird. 3) Vollständige sequentielle Prüfstrategie: Nach einer Maßnahme werden die Probanden aufgeteilt in jene, die terminal akzeptiert werden, in jene die definitiv abgewiesen und in jene, die mit Folgemaßnahmen untersucht werden müssen. So wird zum Beispiel im Psychologischen Dienst der Bundeswehr (Wehrpsychologie) der Wehrpflichtige nach der vorhandenen Berufsausbildung, die zu einer militärischen Verwendung paßt, in diese Verwendung plaziert, wenn auch die medizinischen und persönlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Weitere Eignungsuntersuchungen erübrigen sich dann. Definitiv abgewiesen werden jene, die medizinisch gänzlich untauglich für den Wehrdienst sind. Mit Folgemaßnahmen untersucht werden jene, die nicht sogleich berufsbezogen plaziert werden können.
Literatur
Amelang, M. & Zielinski, W. (1997). Psychologische Diagnostik und Intervention (2. Aufl.). Berlin: Springer-Verlag.
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