ein Spezialkrankenhaus oder eine größere, in Kliniken integrierte Einheit mit eigener Bettenstation, die sich ausschließlich der Behandlung chronischer Schmerzpatienten verschreibt und diese vorwiegend stationär versorgt, während Schmerzambulanzen an Kliniken primär ambulante Versorgung chronischer Schmerzpatienten betreiben. Der Beginn weltweiter Bemühungen um die Therapie chronischer Schmerzen auf inter- bzw. multidisziplinärer Basis geht auf die 1961 an der Universität Seattle/USA gegründeten ersten sogenannten Pain Clinic durch J.J. Bonica und L.E. White zurück. Die sogenannte "multidisziplinäre Schmerztherapie" ist auch nach aktuellem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse die effektivste Form der Schmerzbehandlung, so daß sich weltweit "multidisziplinäre Schmerzkliniken/-ambulanzen" etablieren. Ihr Grundgedanke ist eine enge kooperativ-integrative Zusammenarbeit zwischen Ärzten verschiedener Fachdisziplinen (Anästhesie, Neurologie, Neurochirurgie, Chirugie, Zahnmedizin, Psychiatrie ), Diplom-Psychologen, Krankenpflegepersonal und Physiotherapeuten. Das Behandlungskonzept basiert auf einer Kombination psychologischer, verhaltenstherapeutisch orientierter Schmerztherapie zumeist in Form von Schmerzbewältigungstrainings parallel zu Verfahren der somatischen Schmerztherapie, Physiotherapie und sozialtherapeutischer Maßnahmen.
Literatur
Klinger, R. (1992). Versorgung chronischer Schmerzpatienten: Organisatorische Aspekte. In E. Geissner & G. Jungnitsch (Hrsg.), Psychologie des Schmerzes: Diagnose und Therapie (S. 369- 380). Weinheim: Psychologie Verlags Union.
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