therapeutischer Ansatz, der von der Überlegung ausgeht, daß evtl. die Länge einer Therapie mehr von den Meinungen von Therapeuten und Klienten über diese Länge abhängt als von dem "tatsächlich" ablaufenden Prozeß (Psychotherapie). Bei der Untersuchung von Therapiegesprächen, die nach dem ersten Kontakt abgebrochen worden waren, stellte der amerikanische Therapeut Moshe Talmon fest, daß viele Klienten von wesentlichen Veränderungen bereits nach diesen Einmalkontakten berichteten (78% "improvement" bzw. "much improvement"). Es wurde damit experimentiert, die Erwartung der Klienten von vorneherein darauf zu richten, daß die Therapie kurz sein wird. Ähnlich wie in der lösungsorientierten Kurztherapie liegt der Fokus auf den Kompetenzen der Ratsuchenden, nicht auf Defiziten, sowie auf Gleichberechtigung und Kooperation. Auch wenn davon ausgegangen wird, daß die Beratung kurz ist, haben die Klienten doch die Wahlmöglichkeit, jederzeit auch weitere Sitzungen zu vereinbaren.
Literatur
Talmon, M. (1996). Schluß mit den endlosen Sitzungen. München: Knaur.
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