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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Skandal

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

eine in der Öffentlichkeit wahrgenommene Wertkrise, die für Aufregung sorgt, weil sie das Moralempfinden der Bürgerinnen und Bürger beleidigt. Ein latenter Skandal, d.h. ein skandalöser Zustand oder skandalöses Handeln, wird zum manifesten Skandal, wenn 1) ein objektiver oder vermeintlicher Amts- oder Machtmißbrauch mit Verletzung moralischer Normen vorliegt, 2) moralische Ansprüche und Erwartungen an die Akteure oder das System gestellt werden und 3) eine mächtige und moralisch integre Instanz (z.B. angesehene Massenmedien) Öffentlichkeit herstellt und den Konflikt öffentlich austrägt. Besonders bedeutsam sind politische Skandale, die entweder als tatsächliches Fehlverhalten aufgedeckt oder als denunziatorisches Mittel von politischen Gegnern inszeniert werden.

Literatur

Moser, H. (Hrsg.) (1989). L’Eclat c’est moi. Zur Faszination unserer Skandale. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.


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