gehört neben der kognitiven Verhaltenstherapie zu den am häufigsten eingesetzten Therapieverfahren in der Verhaltenstherapie-Praxis. Wesentliche Grundlage dieses Trainings ist die Unterscheidung von sozial ängstlichen, sozial kompetenten und aggressiven Verhaltensweisen. Das Training kann in der Gruppentherapie, in Paar- oder Einzeltherapie durchgeführt werden. Es existieren vollstandardisierte, halbstandardisierte oder offene Trainingsmanuale (Gruppentraining Sozialer Kompetenzen von Pfingsten & Hinsch; Das Assertiveness-Training-Programm von Ullrich de Muynck; Training mit sozial unsicheren Kindern von Petermann & Petermann; Verhaltenstrainingsprogramm zum Aufbau sozialer Kompetenzen von Feldhege & Krauthan). Zur Eigentherapie bzw. zur Selbstmodifikation für Patienten und Laien ist das Buch von Fensterhein und Baer Sag nicht ja, wenn Du nein sagen willst zu empfehlen. Wesentliche Einzeltechniken sind:
a) Erarbeitung von Erklärungsmodellen für sozial unsicheres, sozial kompetentes und aggressives Verhalten;
b) Diskriminationstraining dieser drei Verhaltensklassen;
c) Instruktion und Modeling als Grundlage von Rollenspielen;
d) Hausaufgaben zur Generalisierung in den Alltag.
Das Training kommt als alleinige Methode oder in Kombination mit anderen bei vielen Störungen zur Anwendung. Die Hauptanwendungsgebiete sind soziale Ängste (Angst) und soziale Phobien. Daneben wird das Training sozialer Kompetenzen häufig bei Therapie der Depression, der somatoformen Störungen, der Schizophrenie, des Substanzmißbrauchs (Sucht) und chronisch somatischer Erkrankungen als begleitende Methode angewandt. Ebenso ist das Training sozialer Kompetenzen häufig als Teil von Präventionsprogrammen zur Verhinderung der Entwicklung psychischer Störungen zu finden.
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